Die Arbeitswelt ist im Wandel. Termin- und Zeitdruck bestimmen häufig unseren Alltag. Der Fachkräftemangel in Deutschland bedingt die Umschichtung vieler Aufgaben auf wenige Schultern. Zu beobachten ist, dass die Zahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen stetig ansteigt. Zuletzt zwischen 2001 und 2011 von bundesweit 33,6 Mio. Arbeitsunfähigkeitstagen auf 60 Mio. (Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2012, 2013).
Hier gilt es gegenzusteuern. Das Arbeitsschutzgesetz reagierte mit der Integration psychischer Belastungen in die Gefährdungsbeurteilung in § 5 Abs. 3 ArbSchG. Seit 2013 muss sich jeder Arbeitgeber konkret mit den Themen Stress, Erschöpfung, Ermüdung und Monotonie am Arbeitsplatz beschäftigen.
Durch die Ergänzung soll das Bewusstsein der Unternehmen geschärft werden, denn die durchschnittliche Dauer psychisch bedingter Krankheitsfälle ist mit rund 40 Tagen dreimal so hoch wie bei anderen Erkrankungen (Quelle: BKK Dachverband 2014).
Gesunde Führung
Diese gesetzliche Vorgabe sollte als Chance für Arbeitgeber aufgefasst werden. Denn hohe Motivation, Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten bilden die Basis, um erfolgreich dem globalen Wettbewerb standzuhalten. Stärkung des Firmenimages wirkt dem Fachkräftemangel entgegen und gesunde Führung sorgt für nachhaltigen Erfolg.
Mitarbeiterorientiertes Führungsverhalten ist gefragt, um eine fruchtbare Vertrauenskultur im Unternehmen zu etablieren. Eine Studie der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) hat die Auswirkungen des Führungsverhaltens auf die Gesundheit der Beschäftigten untersucht und zeigt nachweisbar positive Auswirkungen auf.
Von einer Führungskraft erwarten Studierende das Vorleben von Eigenschaften und Werten, wie Empathie, Kritikfähigkeit, hohe Einsatzbereitschaft und Motivation, Offenheit, Fairness, Loyalität, Ehrlichkeit, Selbstdisziplin und Delegationsfähigkeit. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des „Forum Arbeitsgesundheit“ (www.arbeitsgesundheit.com) 2016 bei angehenden Akademikern zum Thema attraktiver Arbeitgeber. Der Umgang zwischen den Beschäftigten und der Firmenleitung sollte geprägt sein von Wertschätzung und respektvollem Umgang auf Augenhöhe. Fördern und fordern mittels transparenter und klarer Kommunikation im Rahmen eines Vertrauensverhältnisses ist das Modell für die neue Generation.
Ausführlichere Informationen zum Thema unter www.arbeitsgesundheit.com.
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